Arbeitsblatt: Eisbergmodell

Hätten die beiden sich ihre unterschiedlichen Bedürfnisse bewusst gemacht, hätten sie die Chance gehabt eine gemeinsame Lösung zu finden, statt sich in der Diskussion zu verlieren. Zurück zum Beispiel: Kim hat das Bedürfnis nach klarer und sauberer Luft, um sich trotz Kopfweh weiter auf die Arbeit konzentrieren zu können. Helga hat das Bedürfnis nach Geselligkeit in der Mittagspause und nach Essen, um die anliegenden Aufgaben bis zum Feierabend gewissenhaft zu erledigen. Gewaltfreie Kommunikation Bedürfnis besser verstehen. Somit treffen unterschiedliche Bedürfnisse aufeinander und damit auch verschiedene Strategien zur Bedürfniserfüllung. Statt nun die Diskussion über den Knoblauchgeruch zu führen, haben beide die Chance ihre Bedürfnisse – die in diesem Moment lebendig sind – mitzuteilen. Damit hat das Gegenüber eine Chance, zu erfahren, wie es dem anderen gerade geht und kann darauf reagieren. Gemeinsam kann dann eine Lösung gefunden werden, mit der alle Bedürfnisse erfüllt werden, ohne dass sich jemand eingeschränkt fühlt. Im oben genannten Beispiel könnte eine Lösungsidee sein, das Fenster zu öffnen, damit der Geruch neutralisiert wird.

Gewaltfreie Kommunikation Bedürfnis Besser Verstehen

Zum Mittagessen bringt sich Kim täglich eine eigene Brotdose mit. Helga liebt es dagegen in die Kantine zu gehen. Heute gibt es in der Kantine Gyros mit Knoblauchsauce. Helga liebt Knoblauch und dementsprechend groß ist die Portion. Kim geht es an diesem Tag nicht so gut. Der Wetterumschwung bringt Kopfweh mit sich, was die Konzentration beim Arbeiten stark beeinflusst. Nach der Mittagspause kommt Helga zurück ins Büro, setzt sich an den Schreibtisch und geht ans Werk. Bedürfnisse - Gewaltfreie Kommunikation. Die Knoblauchsauce macht sich derzeit im Raum breit. Bei diesem Duft hat Kim große Schwierigkeiten sich auf die Arbeit zu fokussieren. Eine Diskussion zwischen den beiden entbrennt darüber, ob Knoblauchsauce während der Mittagspause gegessen werden darf oder nicht. Die Diskussion wird so heftig, dass Kim schließlich früher nach Hause geht und darauf hofft, dass der Geruch morgen aus dem Büro verschwunden ist. In diesem Gespräch haben beide Gesprächspartner auf der Strategieebene diskutiert und ihre Bedürfnisse dabei außeracht gelassen.

Bedürfnisse - Gewaltfreie Kommunikation

Die eine Seite ist die, dass Sie sich selbst etwas Gutes tun. Wenn Sie also ein Bedürfnis wahrgenommen haben, dann erfüllen Sie es sich. Das kann zum Beispiel geschehen, indem Sie sich etwas zu essen holen (Bedürfnis: Hunger), eine Reise buchen (Bedürfnis: Wachstum/Austausch mit anderen Kulturen) oder zu einem Seminar gehen (Bedürfnis: Lernen/Kommunikation). Das alles machen Sie für sich und niemals um damit jemand anderem zu schaden. Denn Sie wissen, dass Ihre Bedürfnisse zu Ihnen gehören und nur Sie dafür verantwortlich sind. Die andere Seite der Medaille wird sichtbar, wenn sich andere an Ihren Ideen stoßen oder ihnen Ihre Umsetzung missfällt. Daraus können dann Konflikte entstehen, welche die Kommunikation und das Miteinander belasten. Um Konflikte oder Streits beizulegen, ist es wichtig darüber zu reden. Leider wird dann häufig auf der Strategieebene diskutiert, ohne das dahinterliegende Bedürfnis zu ermitteln und wahrzunehmen. Ein Beispiel: Helga und Kim sitzen in einem Zweierbüro.

Gefühle dienen als Wegweiser zu unseren Bedürfnissen. Darum geht es im 2. Schritt der Gewaltfreien Kommunikation. Aber was sind denn nun Bedürfnisse? Klingt das nicht nach Almosen? Wir wollen doch stark und unabhängig sein! Wie zentral Bedürfnisse in der Gewaltfreien Kommunikation und damit in unserem Leben sind, hat Marshall B. Rosenberg so ausgedrückt: "Alles was wir tun, tun wir um unsere Bedürfnisse zu erfüllen. " Um Bedürfnisse geht es im 3. Schritt. Jeder hat universelle Bedürfnisse Bedürfnisse sind universell. Jeder Mensch auf der ganzen Welt hat dieselben, unabhängig von seiner Kultur, seinem Alter oder Geschlecht. Dass jeder Mensch Nahrung, Wasser und Schlaf braucht, und zwar jeden Tag und in einer bestimmten Menge, ist wohl unstrittig. Aber darüber hinaus hat jeder Mensch weitere Bedürfnisse, die genauso erfüllt sein wollen, etwa Autonomie, Verbindung, Sinn, Akzeptanz und viele andere. Mit Hilfe meiner Bedürfnis-Liste kannst du herausfinden, was du wirklich brauchst. Wieviel jeder von einem einzigen Bedürfnis braucht und wie er sie sich erfüllt, ist jedoch unterschiedlich.