Pfefferkuchendrama: Das Kulinarische Erbe Der Deutschen Ist Bedroht - Welt

Mit ihnen verbinden wir den Duft von Weihnachten. Doch welche weihnachtlichen Gewürze sich in einem echten Pulsnitzer Pfefferkuchen verstecken, verrät keiner der Bäcker. Das bleibt ihr wohl gehütetes Geheimnis. Als Backtriebmittel wird zumeist Pottasche (Asche von natürlichen Pflanzen) und Hirschhornsalz (früher: geraspeltes Hirschgeweih, heute: chemisch hergestellt) eingesetzt. An Mehlen verwenden die Pfefferkuchen-Bäcker Weizen- und Roggenmehl. Zucker darf nicht fehlen und je nach Sorte findet man Nüsse, Mandeln, Orangenschalen oder Fruchtsirup auf der Zutatenliste. Die Pfefferkuchen gibt es als runde Oblaten mit oder ohne Schokolade überzogen. Eine besondere Art sind die "Spitzen", die es mit Schokoladenglasur gefüllt oder auch ungefüllt gibt. Ob rund oder als Stäbchen, pur, mit Zucker- oder Schokoladenüberzug. Inzwischen hat jeder der Pulsnitzer Pfefferküchler die verschiedensten Varianten im Angebot. Nach mehreren Verkostungsproben in den letzten Jahren gehört zu meinen Lebkuchen Oblaten mit Schokolade überzogen Favoriten die Pfefferküchlerei Max Schäfer.

Landbäckerei: Pulsnitzer Pfefferkuchen

Pulsnitzer Pfefferkuchenbrot Dieses Jahr habe ich die Ehre, das erste Mal mit einem Rezept am Kulinarischen Adventskalender von zorra teilnehmen zu dürfen (dort gibt es auch einen Wettbewerb mit interessanten Preisen). Welches Brot es werden würde, war schnell entschieden: vor einem Jahr hatte ich aus einer spontanen Eingebung heraus ein Brot gebacken, das Pfefferkuchen enthielt. Es schmeckte sehr gut, war allerdings noch ohne Sauerteig oder Vorteig gebacken worden. Das Rezept bedurfte also gehöriger Überarbeitung, sodass nun eigentlich ein völlig neues Brot entstanden ist. Warum "Pulsnitzer Pfefferkuchenbrot"? Ich wohne in Sachsen. Hier und auch über die Grenzen des Freistaates hinaus, ist das kleine Städtchen Pulsnitz bekannt und berühmt für seine Pfefferkuchen. Pulsnitz rühmt sich nicht umsonst als "Pfefferkuchenstadt" mit einem jährlichen Pfefferkuchenmarkt. Viele Leb- und Pfefferkuchenküchlereien sind dort beheimatet, z. B. Gräfe, Frenzel oder Löschner. Dieser Pfefferkuchentradition zu Ehren habe ich meinem Brot "Pulsnitzer" vornan gestellt, natürlich auch, weil der verwendete Pfefferkuchen aus Pulsnitz stammt.

Pulsnitzer Pfefferkuchenbrot - Plötzblog - Selbst Gutes Brot Backen

Der heutige Fortbestand des Pfefferküchlerhandwerkes ist durch die Ausbildung von Lehrlingen und Meistern, zumeist in familieneigener Reihe, gesichert. Woher haben die Pfefferkuchen ihren Namen Doch warum heißen die Pulsnitzer eigentlich "Pfefferkuchen"? Die Bezeichnung ist entstanden, weil man im Mittelalter alle fremdländischen und unbekannten Gewürze kurzum mit dem Sammelbegriff Pfeffer zusammengefasst hat. "Geh doch dahin, wo der Pfeffer wächst! ", ist eine geläufige Redewendung in Anlehnung an die Herkunft der meisten Gewürze aus dem süd- und südostasiatischen Raum. Pfeffer wird für die Herstellung also nicht verwendet. Charakteristisch ist für einen Pulsnitzer Pfefferkuchen der leicht süßlich-würzige Geschmack und vor allem die Tatsache, dass er aus einem Lagerteig hergestellt wird. Dieser besteht nur aus Weizenmehl, Roggenmehl, Bienenhonig (oder Kunsthonig, auch Invertzuckercreme) und dunklem Zuckerrübensirup (oder Invertzuckersirup). Aus diesen genannten Zutaten wird ein homogener Grundteig hergestellt, welcher dann bis zu seiner Verarbeitung ca.

Sachsen-Lese | Lausitzer Honigkuchen Und Pulsnitzer Pfferkuchen

Zu DDR-Zeiten waren Pulsnitzer Pfefferkuchen, wenn man sie bekam, buchstäblich in aller Munde und konkurrenzlos. Und sie haben bei so manchem Geschäft nachgeholfen. Peter Kotzsch vergleicht die Pfefferkuchen hinsichtlich ihres Tauschwerts mit Plauener Spitze oder angesehener Töpferware: "Es sind Leute gekommen, die gesagt haben, ich brauche Pfefferkuchen sonst kriege ich keine Badewanne! " Sechzehn eigenständige Pfefferküchlereien gab es noch in der DDR. Erfolgreich hatten sie sich gegen die Errichtung einer Produktionsgenossenschaft gewehrt. Doch diese Betriebe traf es besonders hart, wenn es mal wieder an Schokolade oder anderem mangelte. Peter Kotzsch erinnert sich: "Dann standen wir natürlich an letzter Stelle und haben uns mit Fettglasur statt Zartbitterschokolade beholfen. " Einzig die Lebkuchenfabrik Eri - Erich Richter wurde in den 50er-Jahren zuerst halb verstaatlicht und später vollständig in den VEB Dauerbackwaren Dresden integriert. Nach 1990 gelang aber auch ihr der Sprung in die Marktwirtschaft.

Pfefferkuchen-Rezepte, Koch- &Amp; Backtipps Zum Pfefferkuchen

* Abkürzung Lth. =Loth. 1 Loth entspicht heute ca. 14 bis 18 Gramm. Quelle des Rezeptes Lausitzer Honigkuchen: Romantische Reisen durch ockhaus Verlag, Leipzig 1989, S. 142. Bildnachweis: Beide Bilder stammen aus Wikimedia Commons; sie sind gemeinfrei. Weitere Beiträge dieser Rubrik

Wir haben sieben spezielle Lebkuchenspezialitäten aufgespürt, verraten die Besonderheiten, die Unterschiede – und wo man das feine Gebäck bekommt. Wir können garantieren: Jedes schmeckt anders, und jedes schmeckt famos. Liegnitzer Bomben Im Kaiserreich war diese schlesische Süßigkeit so bekannt wie heute Lübecker Marzipan. Immerhin traut sich das Berliner Schokoladenhaus Rausch an diesen fast vergessenen Lebkuchen mit üppiger Trockenfrüchtefüllung und Zartbitterschokohülle ran. Ihren Namen trägt die Liegnitzer (Kalorien-)Bombe zu Recht – sie wiegt bei Rausch satte 150 Gramm. Egal! Was zählt, sind ihre Saftigkeit und die feine Würze. Liegnitzer Bomben bei Rausch am Berliner Gendarmenmarkt () Thorner Kathrinchen Quelle: Viele Flüchtlinge aus Ost- und Westpreußen hatten alte Familienrezepte im Gepäck. Auf diese Weise schaffte es auch das Thorner Kathrinchen in den Westen. Überlebt hat der westpreußische Lebkuchen bis heute in den Effenberger Vollkornbäckereien, die ihn in Bio-Qualität produzieren – in der Bremer Backstube mit Weizen und Roggen, in Hamburg mit Dinkel und Roggen.