Grundsatz Des Möbelentwurfs

90). Sollen Regale vom Sitzen aus erreicht werden, darf die Höhe des oberen Bodens 1350 mm nicht überschreiten. Damit die Arbeitsfläche unter dem Regal noch genutzt werden kann, ist hier ein Abstand von 380 mm zu lassen. 94) Bei Bildschirm-Arbeitsplätzen ist besonders die Augenhöhe und der Sehabstand zum Bildschirm zu berücksichtigen, der 600 mm bis 700 mm betragen soll. Die Augenhöhe soll etwa auf der oberen Zeile des Bildschirms liegen. Der Monitor ist um 15° nach hinten zu neigen (Abb. 93). Die DIN 4549, DIN 33412, DIN 66234 und die EU-Richtlinie für Bildschirmabeitsplätze enthalten dazu nähere Angaben. Bei einer Rezeption im Hotel zum Beispiel sollen die Gäste im Stehen die Formulare ausfüllen können, die Empfangsperson aber im Sitzen ihre Arbeiten erledigen können. Deshalb gibt es hier unterschiedliche Schreib- bzw. Grundsätze des möbelentwurfs. Arbeitshöhen. Auch sollte die Wartezone vor der Empfangstheke nicht zu knapp bemessen sein. 95). Der Autor: Dipl. -Ing. Wolfgang Nutsch, ehemaliger Leiter der Fachschule für Holztechnik, Stuttgart, ist Verfasser zahlreicher Fachbücher.

Schreinerwissen: Grundsätze Des Möbelentwurfs, Folge 4

Die einzelnen Eigenschaften sollen noch besonders betrachtet werden. Hoher praktischer Nutzen Vor jedem Entwurf ist die Funktion des Möbels zu bestimmen. Soll es zum Beispiel ein Möbel zum Schreiben, Essen, Schlafen, Sitzen, Arbeiten, Kochen oder ein Möbel zur Unterbringung von Gegenständen sein? Wichtig ist, dass das Möbel einwandfrei funktioniert, dass es seine Aufgabe gut erfüllt und, dass es gebrauchstauglich ist. Für die Unterbringung der Gegenstände sind das wie und wo zu beantworten. Sind zum Beispiel Schubkästen, Auszüge oder Einlegeböden zweckmäßig für die Ordnung, Unterbringung und Zugriffsicherheit? Liegen die Gegenstände günstig im Greifbereich (siehe auch das Kapitel ergonomische Anpassung)? Pin auf Мебель. Sollen die Gegenstände sichtbar, hinter Glas wie bei Vitrinen, oder unsichtbar, staubdicht und verschlossen unter-gebracht werden? Sind Drehtüren, Klappen, Rollläden oder Schiebetüren zum Verschluss der Front sinnvoll und praktisch, oder kann man auf diese Frontelemente verzichten und offene Regale verwenden?

Pin Auf Мебель

Der Autor: Dipl. -Ing. Wolfgang Nutsch, ehemaliger Leiter der Fachschule für Holztechnik, Stuttgart, ist Verfasser zahlreicher Fachbücher. Hier geht es weiter mit der Gestaltung im Tischlerhandwerk: BM online 06|2001

Pin Auf Kresla Ergonomika

104 und 105). Umweltfreundlichkeit Die Umweltverträglichkeit oder Umweltfreundlichkeit gewinnt auch im Möbelbau immer mehr an Bedeutung. Dabei geht es schon bei der Herstellung um Energieeinsparung und Res-sourcenschonung, wie die Ein-sparung des Materialverbrauchs. Die verwendeten Klebstoffe und Lacke sollten keine umweltbelas-tenden oder gesundheitsschä-digenden Stoffe, meist Lösemittel, enthalten. Schreinerwissen: Grundsätze des Möbelentwurfs, Folge 4. Schließlich wird eine gute Recycelfähigkeit der Möbel, wie Demontier- oder Zerlegbarkeit in einzelne Elemente, Verbrennbarkeit oder Verrottbarkeit der organischen Stoffe und Einschmelzbarkeit der Metalle usw. gefordert. Im Zeitalter des Möbelbaus unter Verwendung von Vollholz und furnierten Tischlerplatten, von natürlichen Haut- oder Knochenleimen und Beschlägen aus Eisen oder Messing war die Umweltverträglichkeit noch kein sehr wichtiges Thema. Erst durch den vermehrten Einsatz von Kunststoffen für Beschläge und Oberflächenbeschichtungen, von synthetischen Leimen und Klebern usw. sowie durch den kürzeren Lebenszyklus der Möbel, mussten Überlegungen in Richtung Umweltfreundlichkeit angestellt werden.

Ein guter Entwurf zeichnet sich durch eigene Ideen aus. Er ist geprägt durch die Handschrift des Entwerfers. Dabei sind die Konstruktionen wie Tür- und Klappenanschläge, Schubkastenführungen durch die Beschläge schon vorgegeben. Man muss diese deshalb in der Regel nicht erst neu erfinden, sondern kann sich aus dem breiten Angebot der Beschlagshersteller bedienen. Pin auf Kresla ergonomika. Auch die Eckverbindungen mit Dübeln, Federn, Zinken, Schlitz und Zapfen sind altbewährte Konstruktionen im Möbelbau, die im einzelnen je nach Zweckmäßigkeit, immer wieder zum Einsatz kommen werden. Mit der Forderung nach technischer und formaler Eigenständigkeit ist das allgemeine Erscheinungsbild des Möbels, seine technische und/oder seine formale Raffinesse gemeint. Es darf sich eben nicht um einen Nachbau handeln, sei es ein Nachbau aus früheren Epochen oder eine Kopie neuzeitlicher Entwicklungen. Abgesehen davon, dass ein Nachbau meistens schlechter wird als das Original, zeugt ein Plagiat von primitivem Stil und schlechtem Geschmack des Entwerfers.