Die Zeitmaschine Folgenreich

Bereits der erste Teil von "Die Zeitmaschine" erwies sich als gelungene Hörspieladaption des H. G. Wells Klassikers. Sci-Fi-Fans konnten sich von der genreprägenden Erzählung gefangen nehmen lassen. Regisseur Oliver Döring zeigte dabei vor allem ein glückliches Händchen bei der Auswahl seiner Stimmbesetzung. Größtes Manko des ersten Teils war vermutlich der Schnitt. Aufgrund der umfangreichen Vorlage gab es nur zwei Möglichkeiten: Kürzen oder Doppelfolge. Teil 2 setzt nun unmittelbar an den vorhergehenden Geschehnissen an und beweist, warum Döring sich richtig für eine Langfassung entschieden hat. Die Zeitmaschine 1 + 2 - Familienspiel und Kinderspielmagazin. Dem Wissenschaftler und Tüftler Jack sitzt nach wie vor die Universitätsverwaltung im Nacken. Um beweisen zu können, dass sich seine Forschung lohnt, lud er drei Kollegen zu sich nach Hause ein; sie sollten Zeugen seiner bahnbrechenden Entwicklung werden. Am Ende der ersten Hörspielfolge wusste der Zuhörer zumindest, dass Jack der Ansicht war, sein Experiment wäre ein Erfolg gewesen. Nun berichtet er seinen Gästen, was er alles erlebt hat.

Die Zeitmaschine 1 + 2 - Familienspiel Und Kinderspielmagazin

Der 48-jährige Oliver Döring starte seine Karriere als freier Journalist, Autor und Comedy-Macher für diverse Rundfunkanstalten. Erste Erfolge feierte er 1998 mit der in NRW sehr populären Radio-Comedy Die Eins Live-Retter. Sein Durchbruch in der Hörspielbranche gelang ihm im Jahr 2000 als Autor und Regisseur der Hörspielserie Geisterjäger John Sinclair. Unter Verwendung hochwertiger Sound-Effekte und mit einem fast ausnahmslos aus bekannten Synchronschauspielern bestehenden Ensemble betrieb er einen für eine kommerzielle Hörspielproduktion bis dato beispiellosen Aufwand. Seine Produktionen finden bei Kritikern und Publikum gleichermaßen großen Anklang, und er gilt als einer der erfolgreichsten Regisseure des phantastischen Hörspiels.

Als seine Freunde dann bei ihm sind kommt er direkt aus der Zukunft und berichtet von seinen Erlebnissen. Die Erzählung an sich ist im ersten Teil hauptsächlich durch Monologe und wenige Dialoge gekennzeichnet und man erfährt ein wenig von Jacks erstem Stopp in der Zukunft, bei dem er auf eine Gesellschaft trifft, in der es keine finanziellen Nöte oder Arbeitslosigkeit gibt. Doch scheinbar hat man an Individualität verloren. Man hält sich in dieser Zeit auch nicht sehr lang auf, sondern möchte anscheinend nur schon einmal einen Denkanstoß setzen. Im zweiten Teil bekommen wir dann den Stopp im Jahre 802701 präsentiert, in dem Jack Weena und die Welt der Eloi sowie Morlocks kennenlernt. Hier ist der Dialoganteil deutlich stärker präsent. Dazu nimmt das gesamt Tempo der Geschichte enorm zu. Der zweite Teil hat mir persönlich besser gefallen, als der erste Teil. Um die Monologe "aufzulockern" wechselt man zwischenzeitlich immer in die Gegenwart zu den Gesprächen mit Jacks Freunden und lockert die Monologe durch Tonbandaufzeichnungen auf, die er während seiner Reise gemacht hat.