Österreichisch Für Anfänger - Schimpfwörter Und Andere Schlimme Kuriositäten

Das Österreichische ist so manchem Deutschen ein großes Mysterium. Der Grund dafür ist nicht nur die Aussprache, sondern auch allzu oft das andersartige Vokabular. In unserer Reihe Österreichisch für Anfänger bemüht sich Rafaela Lobaza, gebürtige Österreicherin, einen Einblick in das Sammelsurium der österreichischen Wörter und Phrasen zu bieten, die einem Deutschen wohl eher unbekannt sind. Diese Woche widmen wir uns dem Wort "Tschick". "Host du a Tschick für mi? " Eine recht häufig gestellte Frage. Und trotzdem wissen Deutsche eher selten, was sie darauf antworten sollen. Was genau ist denn bitte "a Tschick"? Viele versuchen dann verzweifelt Anhaltspunkte im Englischen zu finden. Österreichisch für anfänger auf deutsch. Leider ganz falsch. Tschick hat mit dem englischen Wort chick nichts zu tun. Eine Tschick ist bei uns einfach nur eine Zigarette. Wenn man einem Österreicher die oben erwähnte Frage stellt, könnte man unter Umständen auch folgende Antwort erhalten: "I wuzl da ane. " ("Ich wuzel dir eine"). Das wiederum bedeutet, dass die Person keine Zigaretten hat, dafür aber Tabak und "Wuzlpapier", und dem Fragenden anbietet, eine Zigarette zu drehen.

Österreichisch Für Anfänger - Teste Dich

Aus aktuellem Anlass möchte ich mich heute der österreichischen Sprache widmen. Unsere Bildungsministerin Gabriele Heinisch-Hosek schickt in diesen Tagen eine Broschüre an Österreichs Schulen aus, in der die Eigenheiten der österreichischen Sprache zum Thema gemacht werden. Frau Heinisch-Hosek meint nämlich, "dass spezifisch österreichische Eigenheiten und Ausdrucksweisen unserer Sprache langsam, aber sicher in den Hintergrund geraten". Dem kann ich mich nur anschließen. Man hört nämlich hierzulande immer öfter typische Ausdrücke aus unserem nördlichen Nachbarland. Allen voran sei hier das schon sehr oft verwendete "Tschüss" genannt. Öosterreichisch für anfänger . Ehrlich gesagt, stellt es mir die Nackenhaare auf, wenn ich ein "Tschüss" aus Großarler Munde höre. Noch übler wird mir, wenn es lang gezogen wird, in etwa so: "Tschühüss". Ähnliche körperliche Unpässlichkeiten überkommen mich bei folgenden Ausdrücken, die bei uns im Großarltal von – wohlgemerkt – Einheimischen gebraucht werden: die Grußformeln " Hallo" und/oder "Ciao", wobei ich zugeben muss, dass ich diese Wörter auch hie und da verwende, aber dann schäme ich mich meistens gleich unmittelbar danach so dafür, dass ich in den Boden versinken könnte.

Die Schwierigkeit, die sich beim Erlernen unseres Wortes der Woche auftun könnte, ist, dass der Österreicher, wenn er statt Batzerl das sehr ähnliche Wort Batzn verwendet, das genaue Gegenteil meint. Muss man beispielsweise für einen Urlaub einen Batzn Geld hinlegen, so ist dieser alles andere als billig. Ein weiteres Wort, das in der Situation in der Küche fallen könnte, das man aber besser nicht mit dem Batzerl verwechseln sollte, ist der Batz, welcher allerdings mit einem langen A ausgesprochen wird (der Baaaaatz, sozusagen). Wenn der Gast in unseren Kochtopf schaut und sagt: "Was ist das bitte für ein Batz? Österreichisch für Anfänger - Teste Dich. ", dann bedeutet das nichts Gutes. Es handelt sich in dem Fall nicht um eine Mengenangabe, sondern man beschreibt damit etwas Matschiges, Schleimiges, das ist den meisten Fällen als ekelhaft empfunden wird. Wir sehen schon: Um Missverständnisse in der Kommunikation mit Österreichern zu vermeiden, zahlt es sich aus, sehr genau hinzuhören. Lesen Sie auch: Österreichische Wörter mit Migrationshintergrund Rafaela Lobaza