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ERICH FRIED - WAS ES IST II - YouTube

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So ste­hen in den ers­ten bei­den Kapi­teln des Buches, die sich dem Rin­gen um ein Kriegs­en­de und den revo­lu­tio­nä­ren Erhe­bun­gen in den Jah­ren 1918 und 1919 wid­men, die unter­schied­li­chen Wahr­neh­mun­gen von Zeit selbst im Vor­der­grund. Wäh­rend Kai­ser Wil­helm II. JugendbuchRegal & Kinderbücher: 20-05. und die Obers­te Hee­res­lei­tung unter Erich Luden­dorff und Paul von Hin­den­burg noch im Okto­ber 1918 die Zeit aus­zu­sit­zen ver­such­ten, um der schmäh­li­chen Nie­der­la­ge von Mili­tär und Mon­ar­chie doch irgend­wie zu ent­ge­hen, dräng­te für die Front­sol­da­ten wie die Bevöl­ke­rung die Zeit, den Krieg zu been­den. Mit Deser­tio­nen und Streiks erhöh­ten sie den Zeit­druck für einen Waf­fen­still­stand auf die Reichs­re­gie­rung, und den Verfechter*innen der Räte­re­pu­blik ihrer­seits zer­rann die Zeit der Revo­lu­ti­on unter den Gewehr­schüs­sen der rech­ten Freikorps. Das sich wider­strei­ten­de Zeit­emp­fin­den wird durch die auto­bio­gra­fi­schen Nie­der­schrif­ten der his­to­ri­schen Akteur*innen zugäng­lich gemacht.

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Krise als Dauerzustand: Politische Zerrüttung und wirtschaftliche Not prägten die kurze Dauer der Weimarer Republik. Schon früh griffen viele Parteien auf antisemitische und nationalistische Beschwörungen zurück. Foto: akg-images/TT News Agency »War­um (…) sind die For­men der Lite­ra­tur des 20. Erich Fried - Was es ist. Jahr­hun­derts wie Col­la­gen, Dada oder Mon­ta­gen, die offen­kun­dig der Zer­ris­sen­heit des Jahr­hun­derts weit­aus bes­ser Gestalt geben, noch nicht in der Geschichts­wis­sen­schaft ange­kom­men? « Mit die­ser Fra­ge hat der His­to­ri­ker Micha­el Wildt in sei­ner jüngs­ten Ver­öf­fent­li­chung »Zer­bors­te­ne Zeit. Deut­sche Geschich­te 1918 bis 1945« die Kon­ven­tio­nen his­to­rio­gra­phi­scher Gesamt­dar­stel­lung einem grund­le­gen­den Zwei­fel aus­ge­setzt. Sahen noch Historiker*innen wie Golo Mann und Hans-Ulrich Weh­ler das 19. und 20. Jahr­hun­dert durch­zo­gen von einem geschlos­se­nen Erzähl­bo­gen, von dem Leit­ge­dan­ken etwa an eine deut­sche Nati­on als geis­ti­ger Ein­heit oder dem dyna­mi­schen Kräf­te­mes­sen der Klas­sen, ent­geht für Wildt dem gro­ßen Wurf in der Geschich­te doch immer etwas von der his­to­ri­schen Wirk­lich­keit selbst, der sie für uns heu­te eigent­lich ver­ständ­lich machen soll.

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Für Wildt gleicht Fried­län­ders Dar­stel­lungs­wei­se dem Ver­fah­ren im Film: Ver­schie­de­ne Blick­rich­tun­gen und Sin­nes­ein­drü­cke sind in einem ein­zel­nen Bild gleich­zei­tig sicht­bar; im Zusam­men­schnitt der diver­gie­ren­den Bil­der wird ein Gesamt­ein­druck einer fil­mi­schen Nar­ra­ti­on mon­tiert. Es ist was es ist erich fried text de. Dadurch wür­de auch dem Bruch, den der Holo­caust bedeu­tet, in der Form der Dar­stel­lung Rech­nung getragen. Micha­el Wildt ist in »Zer­bors­te­ne Zeit« eine ganz eige­ne, aus Frag­men­ten zusam­men­ge­setz­te Ent­fal­tung der deut­schen Geschich­te zwi­schen 1918 und 1945 gelun­gen, in der sich die Per­spek­ti­ven der Zeitzeug*innen mit dem his­to­ri­schen Gesche­hen kon­fron­tie­ren. Indem er in den Tage­buch­ein­trä­gen von Mat­thi­as Mehs die loka­le Herr­schafts­durch­set­zung der NSDAP im Jah­re 1933 nach­voll­zieht und erör­tert, wie sich eine »Volks­ge­mein­schaft nach außen« in den ers­ten Mona­ten des NS-Regimes kon­sti­tu­ier­te; oder Vic­tor Klem­pe­rer die »Welt in Trüm­mern« von 1945 nach­er­zäh­len lässt.

Neben bekann­ten Zeitzeug*innen wie Vic­tor Klem­pe­rer und Wil­ly Cohn hat Micha­el Wildt dabei Lui­se Solmitz und Mat­thi­as Joseph Mehs einen beson­de­ren Stel­len­wert ein­ge­räumt. Die Tage­buch­auf­zeich­nun­gen der deutsch­na­tio­na­len Leh­re­rin aus Ham­burg und des katho­li­schen Gast­wirts aus Witt­lich in der Eifel kom­men­tie­ren über den gesam­ten Unter­su­chungs­zeit­raum des Buches das gesell­schaft­li­che Zeit­ge­sche­hen und gewäh­ren einen Ein­blick in ihren All­tag unter den Bedin­gun­gen poli­ti­scher Zer­rüt­tung und wirt­schaft­li­cher Not. Ihre Lebens­we­ge sind als fein­glied­ri­ge Fäden in den Text ein­ge­wo­ben, so dass ihre Erfah­run­gen neue Per­spek­ti­ven auf die his­to­ri­schen Zusam­men­hän­ge in der »zer­bors­te­nen« Geschich­te des 20. Jahr­hun­derts eröffnen. Montierte Geschichtsschreibung Sei­nen »Wil­len zum Frag­ment« bekun­det Micha­el Wildt den Leser*innen bereits in der Ein­lei­tung sei­nes Buches. Es ist was es ist erich fried text message. Damit bezieht er sich auch auf den Holo­caust­über­le­ben­den und His­to­ri­ker Saul Fried­län­der, der in sei­nen Wer­ken, dar­un­ter »Das Drit­te Reich und die Juden« von 1998, immer wie­der die zen­tra­le Fra­ge ver­han­delt, wie der Holo­caust beschrie­ben wer­den kann, so er doch die Erzäh­lung von einem fort­schrei­ten­den Sinn­zu­sam­men­hang der Geschich­te obso­let macht.