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Lily Brett OAM (* 5. September 1946 in Feldafing; gebürtig Lilijahne Breitstein; auch Luba Brajsztajn) ist eine australisch-amerikanische Schriftstellerin. Leben [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten] Lilijahne Breitstein wurde im DP-Lager Feldafing, einem Lager für Displaced Persons, geboren. Ihre Eltern waren Juden und hatten eine Odyssee durch verschiedene Zwangsarbeitslager überlebt. Sie hatten im Zwangsghetto Litzmannstadt geheiratet, wurden im KZ Auschwitz getrennt und fanden sich nach der Befreiung wieder. 1948 emigrierte die Familie nach Australien. Lily Brett wuchs in Melbourne auf. Mit 19 Jahren begann sie für ein Rockmagazin zu schreiben, unter anderem interviewte sie Popgrößen wie Jimi Hendrix, The Who und die Rolling Stones. Nach einer frühen ersten Ehe mit einem australischen Rockmusiker [1] ist sie nun mit dem Maler David Rankin verheiratet. Sie leben mit ihren drei Kindern in New York. Bekannt wurde Brett durch den Roman Einfach so. 2014 wurde sie für den Roman Lola Bensky mit dem Prix Médicis étranger ausgezeichnet.
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Bereits zum zweiten Mal gelesen an einigen Tagen im März 2021 mit großem Genuss und Freude, dass jemand so wunderbar mühelos Sätze aneinanderreihen kann und der Ahnung, dass die Autorin vielleicht einige der irrwitzigen Gespräche, die sie da aufgeschrieben hat, entweder selbst geführt oder mit angehört hat. Beendet an einem späten, sehr faulen Nachmittag nach der Sichtung meiner ersten Hummel in diesem Jahr und mit einem Schmunzeln im Gesicht, weil mir bewusst geworden ist, dass dieses Buch mich anscheinend unterbewusst dazu inspiriert hat, 1. eine unserer Amseln Klops zu nennen und 2. in meinem eigenen nächsten Roman ein Restaurant vorkommen zu lassen, in dem hauptsächlich Klopse angeboten werden. Vielen Dank, Lily Brett, dass es diese wunderbare Geschichte gibt!! Vielen Dank, Melanie Walz für die Übersetzung! Vielen Dank an den Suhrkamp Verlag, dass es dieses Buch gibt! PS EINFACH SO und LOLA BENSKY von Lily Brett sind übrigens auch total toll!

Beschwerden, die wir nicht lindern oder mildern konnten. Ich wusste, dass jede andere Familie in unserem Haus ihre eigene lautstarke und ungebärdige Sippschaft von Toten hatte. In Australien, einem Land blauen Himmels und Sonnenscheins und gebackenen Fischs mit Pommes frites bildeten wir kleine europäische Enklaven. Wir hielten uns aneinander und an das, was an Fragmenten von unserem früheren normalen Leben übrig war. Wir sprachen Polnisch, Deutsch, Russisch, Ungarisch, Tschechisch, Slowakisch und Jiddisch. Aber nicht Englisch. Wir aßen koschere Hartwurst und fette dünne Frankfurter. Wir kauften Roggenbrot und aßen es mit eingelegtem Hering, geräuchertem Fisch und gehackter Leber. Ich sehnte mich danach, das aufgeschnittene Weißbrot zu essen, das die Australier um mich herum aßen. Vor allem, nachdem ich gesehen hatte, wie die Mutter einer Schulfreundin Brotscheiben über dem offenen Feuer im Kamin röstete. Und es gelüstete mich nach Baked Beans und nach Erdnussbutter und Apple Pie. Aber so etwas bekam ich erst zu essen, als ich viel älter war.