Jeanne Mammen - Frwiki.Wiki

Besonders ab 1971 wird sie wiederentdeckt, wenn ihr Ausstellungen in Brockstedt in Hamburg und Valentien in Stuttgart gewidmet sind; viele weitere Ausstellungen folgten in den 1990er Jahren. Besondere Anerkennung findet sie durch feministische Bewegungen und lesbische Bewegungen. Seine Asche sind im Kolumbarium (Halle 45, n o 97) des städtischen Friedhof von Stubenrauchstraße in Berlin-Friedenau. Ehrungen Jeanne-Mammen-Bogen, in Berlin. Eine gemeinnützige Stiftung, die Jeanne-Mammen-Gesellschaft e. V. (Société Jeanne Mammen, auf Französisch) wurde 1976 von Freunden des Künstlers gegründet, um sein Werk zu fördern. 2003 wurde daraus der Förderverein Jeanne-Mammen-Stiftung e. V (Fondation des Amis de Jeanne Mammen), die von der Stiftung Stadtmuseum Berlin abhängig ist, um deren Nachhaltigkeit zu gewährleisten. Mammen-Gemälde und -Skulpturen sind in einem Jeanne-Mammen-Raum des Max-Delbrück-Centrums in Berlin-Buch, einem medizinischen Forschungszentrum, das Max Delbrück, dem befreundeten Arzt und Mäzen des Künstlers, gewidmet ist, permanent ausgestellt.

Jeanne Mammen Sie Repräsentiert

In der Zeit des Nationalsozialismus zieht sie sich in ihr Berliner Wohnatelier zurück, solidarisiert sich mit der verfemten Moderne und befasst sich mit französischer Dichtung. Ihr Widerstand gegen die Diktatur findet auf der Leinwand statt, sie beendet ihre realistische Phase und experimentiert unter dem Einfluss von Picassos Guernica mit der kubistischen Malweise. Nach 1945 malt sie abstrakte Ölgemälde, was ihr zeitweise den Beinamen "Madame Picasso" einbringt. Ihre Arbeiten werden vom breiten Publikum jedoch als zu sperrig, zu kompromisslos empfunden. Zu ihrer Enttäuschung interessieren sich die Kunstliebhaber mehr für ihre "Gebrauchsgrafik", wie sie ihre Aquarelle der 1920er Jahre selbst abfällig nennt. Die Ausstellung Jeanne Mammen. Die Beobachterin. Retrospektive 1910 ‒1975, die in der Berlinischen Galerie bis zum 15. Januar zu sehen ist, zeigt neben den frühen Aquarellen und Zeichnungen ihr zwischen 1965 und 1975 entstandenes fulminantes Spätwerk, das sie u. a. als Malerin sowie als Schöpferin von Glanzpapiercollagen und asketischen Chiffrenbildern vorstellt.

Sie Repräsentiert Jeanne Mammen Rose

Die chronologische Anordnung der Werke in der Ausstellung, eine kuratorische Form, die naja eigentlich recht wenig spannend ist, macht Mammens Entwicklung aber sehr deutlich und scheint deswegen durchaus angebracht. Ein bisschen Interaktivität wäre dennoch interessant gewesen. Ein netter Nebeneffekt, so am Rande bemerkt, ist die Peitsche der Monica-Bonvicini-Ausstellung, die nebenbei wütend gegen die Wände drischt. Ein Bruch, den diese Schau sehr gut gebrauchen kann. Auch stilisieren die Kurator_innen Jeanne Mammen schon mit dem Ausstellungstitel zur "Beobachterin" und sprechen der Künstlerin damit jegliche Aktivität ab. Begründet wird dies zum einen mit der Seltenheit des Selbstporträts (es gibt eine Zeichnung, in der sich Mammen genau wie ihre Modelle wenig beschönt) und dem Rückzug im Nationalsozialismus und der Zeit danach. Dabei war Mammen durchaus aktiv – vielleicht sind wir nur mal wieder zu oft an ihren Werken vorbeigegangen. Tatsächlich arbeitet Mammen bereits mit 18 in Paris künstlerisch, gewinnt Preise und setzt sich in den Redaktionen gegen männliche Kollegen durch.

Sigrid Wiegand Berlinische Galerie Alte Jakobstraße 124-128 10969 Berlin-Kreuzberg Montag bis Mittwoch 10-18 Uhr Dienstag geschlossen