Libelle Im Flug English

#1 Hallo Leute! Ich möchte mal drei meiner Fotos "Libelle im Flug" zur Diskussion stellen: Ich war bei praller Mittagssonne an einem Froschtümpel auf der Jagd nach der großen Raublibelle. Ich habe sie schon mehrfach sitzend auf einem Ast oder Schilfrohr "erlegt", mit leisem Anschleichen und 200mm geht das schon, das ist keine große Herausforderung. Aber ich wollte die Viecher im Flug erwischen! Die sind unheimlich schnell, schlagen Haken wie ein Hase auf der Flucht, und sind auch noch scheu - wenn ich mich schnell bewege, fliegen sie sofort in die andere Richtung. Da habe ich die D200 auf CH (5 Bilder/s) gestellt, die Libellen im Flug mit dem Tele verfolgt, manuell fokussiert und mitgezogen und knapp 100 Fotos geschossen. Diese 3 (100%-Crops) sind die besten, alles andere "für die Tonne". Fotos neu hochgeladen: 97% Ausschuss ist doch ok für so was, oder? Eine Frage habe ich jetzt: Hat jemand von euch Erfahrung mit dem "continuous AF" von D200, D300 oder D700 und lichtstarken Teles bei solcher High-Speed-Libellenjagd?

Libelle Im Flug 1

Heute mal ein anspruchsvolles Thema, Libellen im Flug. Das schwierigste für die meisten Leute wird schon sein überhaupt einen oder idealerweise mehrere Plätze zu finden wo Libellen sind. Libellen sind vor allem in der Nähe von Gewässern zu finden. Die meisten botanischen Gärten z. B. haben irgendwo Teiche oder Tümpel mit Libellen, ich habe sogar hier am Rhein schon Libellen gefunden. Zweites Merkmal, Libellen sind sozusagen zeitlich beschränkt… sie leben im normalfalle nur sechs bis acht Wochen. Vermutlich müsst ihr aber erstmal suchen, sobald ihr diese Hürde genommen habt könnt ihr anfangen. Beobachten, Zeit mitbringen, Fotos von sitzenden Libellen machen. Wenn ihr euch tiefer damit beschäftigen wollt hilft auch ein Buch * mit Libellenarten o. ä. Beim abwarten nützliche Utensilien sind auch ein Campinghocker * oder -stuhl * sowie beim abstützen der Kamera ein Einbein *. Eine lange Brennweite Teleobjektiv mit 300-500mm hilft hier übrigens ganz enorm. Libelle auf einem Schilfhalm – 400mm f5, 6 Wenn ihr nach einiger Zeit dann wisst wo die Libelle sich gerne niederlässt gehts weiter mit dem nächsten Schritt.

Libelle Im Flughafen

Dabei ist unbedingt auch auf den Sonnenstand zu achten, denn im Gegenlicht wird die Libelle ansonsten nur schwarz als eine Art Scherenschnitt erkennbar sein. Meine für einen Geschmack gelungensten Flugaufnahmen entstanden meist am frühen Vormittag, wobei ich stets darauf geachtet habe, dass das Licht von der Seite kommt. Also auch nicht von hinten. Viele werden sich nun fragen warum. Die Antwort ist recht einfach, steht die Sonne hinter mir, riskiere ich dabei meinen eigenen Schatten mit im Foto zu haben, außerdem bekomme ich heftige Reflexionen des Sonnenlichts auf der Libelle, insbesondere auf den Augen und den Flügeln. Diese Reflexionen werden bei seitlichen Sonnenlicht in den meisten Fällen geringer ausfallen. Bin ich dann der Meinung die richtige Position gefunden zu haben, fokussiere ich auf ein sich meinen Vorausrechnungen nach bestimmten Bereich, bestenfalls stehen dort Pflanzen wie Röhricht oder Seggen etc. und löse einmal aus um die Belichtung zu überprüfen. Erscheint mir die Pflanze zu hell, dann etwas unterbelichten, was in der Regel erforderlich ist.

Das Ergebnis war erstaunlich: "Die Libelle fliegt nicht geradeaus, sondern macht sehr viele Kurven, um herauszufinden, welche Position perfekt ist, um die Beute am Ende zu fangen. Und daraus ergibt sich ein Problem: Es wird schwieriger für sie, die Beute im Auge zu behalten, denn um sie herum dreht sich ja alles. " Die Lösung: Die Libelle bewegt Kopf und Körper völlig unabhängig voneinander, sodass ihr Blickfeld praktisch stabil bleibt und die Beute im Visier. Die Libelle arbeitet mit internen Modellen All diese Bewegungen sind zwar ausgefeilt, aber man könnte sie immer noch mit einem sehr guten Reaktionsvermögen erklären. Doch Anthony Leonardo fand noch etwas heraus: Die Libelle kann erahnen, wie eine Bewegung ihres Körpers ihre Perspektive auf die Beute verändern wird, und passt die Haltung ihres Kopfes schon im Voraus so an, dass sie die Beute nach der Kurve wieder perfekt im Visier hat. Und das geht nur, wenn auch die Libelle mit internen Modellen arbeitet, genau wie der Mensch, sagt Stacey Combes von der Universität Harvard.